Unterwegs in München mit Oikocredit
Bei der Mitgliederversammlung standen erstmals Exkursionen zu Mitgliedsorganisationen und spannenden Orten auf dem Programm.
Unter fünf Touren konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der diesjährigen Mitgliederversammlung auswählen: Congregatio Jesu, Missionarinnen Christi, Umwelt-Planungsbüro Bosch & Partner sowie die Stadtrundgänge „Migration in und nach München“ und „Orte des Wandels“.
Orte des Wandels - Spaziergang in eine neue Welt
Der alternative Stadtrundgang führt zu Menschen und Orten, die zeigen, wie ein sozial-ökologischer Wandel aussehen kann. Die Wandelspaziergänger lernen nicht nur die „Schattenseiten“ kennen, sondern erfahren konkrete Positivalternativen. Rund 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer holten sich so an drei Stationen Anregungen für einen fairen, ressourcenschonenden und zukunftsfähigen Lebensstil.
Foodsharing – Essen retten und teilen!
Erste Anlaufstation war der Foodsharing „Fair-Teiler“ in einem Nachbarschaftstreff in Haidhausen. Jeden Samstag holen sich dort ca. 25 Menschen „gerettete“ Lebensmittel ab. Das sind überproduzierte oder übrig gebliebene Waren, die zuvor von den Ehrenamtlichen von Foodsharing bei 500 Unternehmen wie Supermärkten, Dönerläden oder bei Festivals eingesammelt werden. Was im Fair-Teiler nicht mitgenommen wird, geben die Aktiven von Foodsharing an Obdachlose weiter.
Plastikfreie Zone – Einkaufen wie bei Tante Emma!
Seit drei Jahren kann man im Laden „Plastikfreie Zone“ Produkte ohne Plastik kaufen und sich beraten lassen, wie man Plastik im eigenen Alltag reduzieren kann. Daneben gibt es unverpackte Bio-Lebensmittel aus der Region, die man sich in mitgebrachte Behältnisse abfüllen lassen kann. Das Konzept funktioniert – immer mehr ähnliche Läden eröffnen, Bio-Supermärkte bieten Abfüllstationen für Nudeln und Haferflocken an. Einige Oikocredit-Spaziergänger nutzen auch gleich die Gelegenheit zum plastikfreien Einkauf.
Haus der Eigenarbeit – Gemeinsam selber machen!
Im Bürgerzentrum HEi werkeln seit 1987 Menschen aller Gesellschaftsgruppen und jeden Alters miteinander – mit Holz, Textil, Keramik, Metall …. Jede/r kann dort in den professionell ausgestatteten Werkstätten sein handwerkliches Projekt selbständig umsetzen. Wer Rat braucht, fragt einen Fachberater oder belegt einen Kurs. Daneben gibt es zahlreiche Veranstaltungen, offene Treffs und ein Repair Café, bei denen sich Menschen begegnen können.
Am Ende der zweistündigen Tour waren alle Spaziergänger und Spaziergängerinnen inspiriert von den erlebten zukunftsweisenden Ideen. Und konnten den Spruch aus Afrika unterschreiben: Viele kleine Leute in vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern.
„Orte des Wandels“ ist ein Projekt von Commit e.V. und Nord-Süd-Forum München